Des Wanderers Los

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Wandering

Ein jeder meint, des Wanderers Los

sei Freude und Abenteuer.

Es sind Tage ohne Freund,

Nächte ohne Trost

und Heimweh ungeheuer.

 

Vorher ging ich flott und gerne.

Der Weg war neu, der Tag war frisch.

Jetzt liegt alle Hoffnung

in weiter, weiter Ferne.

Die Leute hetzen die Hunde auf mich.

 

Kam ich diese öde Gasse schon einmal entlang?

Erquicket mich denn nicht mehr der helle Vogelsang?

Wie lange schon kommt es mir vor, die Tage sind alle gleich?

Wie bin ich denn an Glück blutarm, an Sehnsucht doch steinreich?

 

Man ruft, 'Geh heim, du alter Gauch!'

Der Weg nach Hause hat keinen Sinn.

Die Mutter ist tot, der Vater auch.

Ich weiß nicht mehr den Weg dahin.

 

Jede Reise hat ihr Ende.

Nicht jeder Wanderer ein Ziel.

Jede Jahreszeit hat ihre Wende.

Die Jahre kommen und gehen soviel.

 

Ich weiß nicht mehr, wie lange noch ich hab

zu fahren auf dem Lande mit meinem Wanderstab.

Es dauert nicht mehr lange. Ich werde alt. 

Wo kehr ich nur ein? Es wird mir so kalt.

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